Der Umzug in die Vereinigten Arabischen Emirate
Als ich 21 Jahre alt war und mit meiner Ausbildung zur Hotelkauffrau fertig war bin ich nach Abu Dhabi gezogen. Es hatte sich damals sehr spontan ergeben. Ich weiß noch ganz genau wie ich mein 10-minütiges Bewerbungsgespräch für das Emirates Palace Hotel hatte und es dann direkt im gleichen Gespräch noch hieß „Ja das machen wir“ und ich meine Mutter danach anrief und meinte: „Mama, ich glaub ich gehe nach Abu Dhabi!“.
Keine paar Monate später war es dann soweit. Am 23.03.2012 hieß es Abflug. Alles war vorbereitet:
- Meine Kisten waren gepackt und bei meinen Eltern untergestellt
- Visum und Arbeitserlaubnis beantragt und genehmigt bekommen
- Aidstest, Schwangerschaftstest und Tuberkulose Negativtest gemacht (Pflicht um in den UAE sich einbürgern zu lassen)
- 50kg Kargo Gepäck, die ich mitnehmen durfte wurden verpackt und abgeholt
- Flugticket in der Hand, Koffer gepackt und ab zum Flughafen
Ich war unheimlich aufgeregt und hatte keine Ahnung was mich genau erwartet. Ich wusste ich werde jetzt mit 21 Jahren in einem der teuersten Hotels der Welt als Group Sales Coordinator anfangen und wusste noch nicht mal genau, was diese bezeichnen eigentlich heißt und was genau ich dort nun machen werde.
Angekommen in Abu Dhabi ging es erstmals in einen extra Bereich für diejenigen, die dort zum Leben einreisen wollten. Es mussten Fingerabdrücke und Fotos gemacht werden.
Ich wurde abgeholt und hatte direkt den Fahrer gefragt ob wir mein Kargo Gepäck, das bereits angekommen war abholen können. Nach 4 Stunden warten (warum auch immer es so lange gedauert hatte, denn wir waren die einzigen dort) hatte ich meine Kiste in der Hand und war heil froh, dass der Fahrer mit mir dorthin gefahren ist.
Kurz danach kam ich in meinem Apartment an. Es war ein kleines süßes Studio mit einer Küchenzeile und extra Bad.
Ich hatte noch 2 Tage frei, bevor mein erster Arbeitstag begann. Da ich Ende März ankam, war es noch nicht so extrem heiß, aber an die 35 Grad musste ich mich dennoch erstmal gewöhnen. Die Umgebung wurde erkundet und ich bin im Supermarkt gegenüber einkaufen gegangen. Alle waren super freundlich und nannten mich immer „Miss“. Mein Einkauf von 10 Teilen wurde in 5 Plastiktüten von einem extra Angestellten eingepackt und das schien hier wohl normal.
Dann wurde ich zur Arbeit abgeholt. Es fuhren kleine Busse zum Hotel und die Aufregung stieg und stieg. 20 Minuten später sind wir im Emirates Palace angekommen. Traumhaftes Hotel. Alles aus Gold riesig. Einfach atemberaubend.

Facts und Sehenswertes in Abu Dhabi
Wo und was genau ist Abu Dhabi überhaupt? Abu Dhabi ist die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Die Stadt zählt mittlerweile zu einer der modernsten Städte und hat einen enormen Wandel hinter sich. Mittlerweile leben 1,5 Mio Einwohner in der Stadt. Ein Großteil davon sind die sogenannten Expats, die aus aller Welt kommen und dort leben und arbeiten. Allein im Emirates Palace Hotel arbeiteten zu meiner Zeit 59 verschiedene Nationalitäten dort.
Abu Dhabi bietet viele Strände. Der bekannteste und dem Zentrum am nahe liegendste Strand ist die Corniche.

Zudem darf ein Besuch in der Sheikh-Zayed-Mosque nicht fehlen. Sie ist die größte Moschee in den Vereinigten Arabischen Emiraten und die drittrößte der Welt.
Weitere tolle Ausflugsziele sind die Wüstentour, bei der man mit dem Jeep durch die Dünen gefahren wird, ein traditionelles Beduinen Camp besucht und dort Kamelreiten oder sich ein Henna Tattoo machen kann.
Yas Island wurde auch immer bekannter, da dort die berühmte Formel 1 Strecke gebaut wurde. Neben den Rennen, kann man auch selber dort auf der Strecke fahren. Außerdem bietet Yas Island eine riesige Mall und tolle Strände, sowie den Yas Water Parc oder die Ferrari World.
In der Ferrari World kann man sich nicht nur die Ausstellung ansehen, sondern auch mit der schnellsten Achterbahn der Welt fahren.
Wer shoppen liebt, kann sich in Abu Dhabi austoben. Viele große Malls wie die Abu Dhabi Mall oder Marina Mall bieten alles was das Shoppingherz begehrt. Wer traditionell shoppen gehen mag, kann sich in dem traditionellen Souk Markt von Shishas, Tüchern und Gewürzen überwältigen lassen.
Relativ neu ist das Museum Louvre und die Qasr al Watan, der Palast des Sheiks.
Das Leben als europäische Frau in Abu Dhabi
Wie man liest, kann man sich seine Freizeit schon sehr schön gestalten. Mir blieben natürlich auch nur die Wochenenden. Da es ein muslimisches Land ist, hatte ich immer freitags und samstags frei und habe unter der Woche jeweils 10,5 Stunden am Tag gearbeitet, da eine 6-Tage-Woche normalerweise Pflicht ist, ich die gleichen Stunden jedoch auf 5 Tage verteilen konnte. Somit habe ich meine freien Tage viel am Strand verbracht und ja ich konnte ganz normal im Bikini dort liegen und konnte auch sonst bei 40 Grad Kleider und kurze Hosen tragen. Ich wurde als europäische Frau genauso akzeptiert, wie ich die muslimische Kultur respektierte. Man wurde nicht komisch angeschaut oder ähnliches. Man hielt sich natürlich etwas bedeckter und vor allem trug man während des Ramadans auch lange Hosen und ein Tuch über die Schultern, aber sonst konnte ich mich dort ganz normal bewegen und hatte sogar eher das Gefühl wie eine kleine Prinzessin behandelt zu werden. Nur Händchenhalten und Küssen ist in der Öffentlichkeit nicht gestattet.
Was war ich besonders?
Ich saß auch oft mit meinen Freundinnen im Shisha Café und man konnte stark beobachten das man oft nur männliche oder nur weibliche Gruppen fand. Gemischte Gruppen sah man selten. Wenn dann waren es Familien. Was viele meist nicht wissen, oft haben die Frauen sogar das Sagen zu Hause. Man hatte selten Kontakt zu Einheimischen. Aber wenn man einen kennen lernte, waren Sie immer sehr nett und vor allem gastfreundlich. Ich erinnere mich an eine Situation in Fujeirah. Wir wollten zu einem Wasserfall und kamen mit unserem kleinen Auto dort nicht hin. Drei Einheimische mit einem Jeep fragten uns, ob Sie uns mitnehmen sollen. Wir stiegen ein und waren bis abends mit denen zusammen. Sie zeigten uns später noch ihr Boot und wir haben eine Tour gemacht und Sie luden uns in ein Restaurant ein, wo ich den frischesten Fisch meines Lebens gegessen hatte.
Fazit
Ich kann nur sagen, das Abu Dhabi und die Emirate allgemein zwar sehr speziell sind, aber wunderschön und die Kultur und die Menschen zauberhaft. Man muss ich nur darauf einlassen und am besten Einheimische kennen lernen um die Kultur richtig erleben zu können. Als Frau braucht man absolut keine Angst haben. Das Land gilt als eines der sichersten Länder überhaupt. Überall gibt es günstige Taxen und alle sind sehr hilfsbereit.
Komm in den Genuss der Shisha, der frischen Minze und der arabischen Töne. Salam aleikum.
